Januar 11, 2013

Firmengründung

Franching-Geschäfte sieht man heute an allen Ecken. McDonalds oder Subway, die Schülerhilfe oder auch große Modeketten, Sprachschulen und Finanzdienstleister, bieten unternehmerisch denkenden Menschen die Möglichkeit, ein eigenes Geschäft zu betreiben, das fertig konzipiert ist. So ist es leichter, schnell Erfolg zu haben, wenn auf dem Firmenschild „Starbucks“ steht, wie „Max Musterfrau“. Das merkt man bereits am Eröffnungstag.

Franchising oder Konzessionsverkauf bietet eine gute Basis für Erfolg, da es sich bewährt hat und durch die oben erwähnten, international bekannten Vorzeigefirmen eine hohe Akzeptanz unter der Bevölkerung aufweist. Die Wikipedia-Beschreibung über Franchising zeigt auch Unterschiede der Systeme innerhalb der Branche.

Es darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die große Masse der Franchise-Firmen, (noch) nicht so bekannt ist, aber deswegen sicher nicht unattraktiver ist.

Immer das liebe Geld
Der große Nachteil für Menschen, die mit Hilfe dieser „Fertigexistenzen“ Ihre Zukunft sichern wollen, sind die teilweise horrenden Einstiegskosten. Diese gehen teilweise in die Hunderttausende. Natürlich wird dafür das gesamte Knowhow zur Verfügung gestellt. Sie erhalten Unterstützung von Profis bei allen wesentlichen Fragen wie: Standortsuche, Geschäftsausstattung, Aufgabenabwicklung, Materialzulieferung, Müllentsorgung, Verpackung, Werbung, Personal, Steuer, Versicherung und allen weiteren relevanten Themen, um die Sie sich sonst selbst kümmern müssten.

Ein weiterer zu beachtender Punkt sind die laufenden Lizenzkosten oder/und Umsatzbeteiligungen, die an den Franchisegeber regelmäßig zu bezahlen sind.

Achtung: Oft gibt es eine laufende Umsatzbeteiligung, egal ob Sie einen Gewinn erwirtschaften konnten oder nicht. Das heißt, die Partnerfirma erhält immer ihren Anteil, Sie als Franchisenehmer vielleicht nicht immer.

Die „Großen“ der Branche
Die vom Deutschen Franchise-Verband e.V. ermittelten Top 10 der Franchiseunternehmen waren im Jahr 2007 (wird 2012 auch nicht anders sein):

Rang 1: Mc Donalds (Fast Food)
Rang 2: Fressnapf (Tiernahrung)
Rang 3: Town & Country House (Baubranche)
Rang 4: Joey’s Pizza (Ernährung)
Rang 5: Subway (Fast Food) Rang 6: Hallo Pizza (Ernährung)
Rang 7: TeeGschwendner (Ernährung)
Rang 8: Burger King (Fast Food)
Rang 9: Schülerhilfe (Nachhilfe)
Rang 10: Studienkreis (Nachhilfe)

Je bekannter ein Unternehmen, desto starrer ist der Rahmen, der vorgegeben wird. Der Franchisenehmer kann da entweder mitmachen oder er kann die Finger davon lassen.

Deshalb lohnt es sich, aus meiner Sicht, einen Blick auf noch unbekannte Franchisegeber und deren Produkte zu werfen. Suchen Sie Ihren Diamanten im Labyrinth der Möglichkeiten. Es gibt Franchisegeber, die den Freiraum für Starter sehr groß lassen. Weder eine Umsatzverpflichtung bzw. einen Mindestumsatz, noch eine Zwangsabnahme von Produkten. Teilweise dürfen sogar Fremdprodukte mitgehandelt werden, was ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Die Qual der Wahl
Es gibt tausende Franchise-Unternehmen, was wohl das größte Problem, aber auch die große Chance bei der Suche ist. Deshalb muss hier die meiste Energie – in Form von Ihrer Zeit – eingesetzt werden, wenn Sie später Erfolg und vor allem auch Spaß haben wollen. Es betrifft ja immerhin Ihr restliches Arbeitsleben.

Sie sollten sich vorerst grob vorentscheiden. Was gefällt ihnen? Was können Sie sich vorstellen? Womit hätten Sie Spaß? Was begeistert Sie? Fastfood, Sprachen, Uhren Finanzdienstleistung, Backprodukte, Nachhilfe, Mode, Pizza oder Pasta, Schmuck, KFZ-Zubehör, Fitness, Ernährung, Tiernahrung, technische Produkte, Bioladen-Produkte, Kaffee, Haushaltsprodukte, Tee, Speiseöle, Wein, Whiskey, Schokolade, Dekoartikel, Computerzubehör, und unzählige mehr stehen Ihnen zur Verfügung.
Hier finden Sie eine Rangliste nach Branchen in Deutschland.

Vorinformation und Vorbereitung
Die Vorinformationen können Sie glücklicherweise heute per Internet durchführen. Auf sogenannten Franchise-Portalen sind „alte“ und „neue“ Firmen zu finden.

Deutscher Franchise Verband e.v.: www.franchiseverband.com

Österreichischer Franchise-Verband: www.franchise.at

Schweizer Franchise Verband: www.franchiseverband.ch

Schauen Sie sich auf diesen Webseiten intensiv um. Was gefällt Ihnen? Was würde Ihnen Spaß machen? Was ist einzigartig und begeisternd? Wägen Sie Vor- und Nachteile ab. Fragen Sie sich auch: „Gibt es dieses oder ein ähnliches Produkt bzw. Geschäft bereits in meiner Region? Ist der Markt vorhanden? Wird die Nachfrage groß genug sein?“

Haben Sie Ihre Franchise-Favoriten ausgewählt, können Sie direkt mit den Firmen Kontakt aufnehmen oder am besten vorher noch eine Franchise-Messe besuchen. Auch auf allgemeinen Messen für Unternehmensgründer, sind Franchise-Firmen zu finden. Vielleicht finden Sie dort auch einen Ihrer Favoriten (auf Ihrer Liste).

Franchisemessen – Gründermessen
Gründer-Messen oder spezielle Franchise-Messen bieten die Chance, sich über mehrere Franchise-Systeme aus erster Hand zu informieren und auch ersten persönlichen Kontakt zu Vertretern der jeweiligen Franchise-Zentrale herzustellen. Auch weitere für Franchise-Gründer relevante Aussteller wie Verbände, Gründerinitiativen, Franchise-Berater oder Finanzierungsexperten sind auf Franchise-Messen präsent. Darüber hinaus finden im Rahmen von Franchise-Messen häufig kostenfreie Vorträge und Seminare statt, die Franchise-Interessierten wertvolles Know-how vermitteln können.

Franchise-Messe in Österreich: www.franchise-messe.at

Deutsches Franchise-Messen-Portal: 29 Messen zum Thema Franchise

Gründer-Messe in Deutschland: www.start-messe.de (in Dortmund und Nürnberg)

Weitere Messen finden Sie im Internet. Viele davon sind zwar keine reine Franchise-Messen, jedoch stellen sich auch dort Franchise-System-Anbieter vor. Ich möchte noch die Karrierestart in Dresten, die deGUT in Berlin, die Newcome ind Stuttgart und die Ignition in Mainz.

Zum Schluss dieses Themas möchte ich nochmals erwähnen, dass Sie nichts überstürzen dürfen. Nutzen Sie die Informationen der Verbände. Diese stellen Ratgeber, Checklisten und andere Publikationen zur Verfügung.

Tipp: Bevor Sie sich für ein Franchise-Unternehmen entscheiden, nehmen Sie mit der Interessensvertretung (Wirtschaftskammer, IHK, Franchisenehmerverband, u.a.) Kontakt auf. Erkundigen sich über Ihren zukünftigen Partner. So erfahren Sie von Problemen, eventuellen gerichtlichen Verfahren, usw. Wertvolle Informationen erhalten Sie auch in Internet-Foren, beispielsweise unter www.wer-weiss-was.de oder www.gutefrage.net.

Noch ein Tipp: Geben Sie auch einmal den Firmennamen Ihres Wunsch-Partners in die Suchmaschine ein und hängen sie ein „+ Forum“ daran. So gelangen Sie auf Seiten, wo es konkret um das gewünschte Franchise-Unternehmen geht.
Vielleicht gibt es dort noch Informationen, die wichtig für Sie sind. Konfrontieren Sie Ihre zukünftige Partnerfirma mit den gefundenen Aussagen. Sie lernen dabei sofort, wie mit Kritik umgegangen wird und werden hoffentlich in Ihrer Annahme bestätigt, dass es sich um einen exzellenten Partner handelt.

Wikipedia hat auch noch weitere interessante Links parat (ganz runter scrollen).

Alfons Burtscher

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Über den Autor 

Alfons Burtscher

Seit vielen Jahren ist Alfons Burtscher als Unternehmensberater und Coach in kleinen und mittleren Firmen unterwegs; seit 2009 als selbständiger Unternehmer. Er befasst sich parallel dazu seit Jahren mit Möglichkeiten für Menschen, ihr Einkommen zu verbessern. Aber auch das Thema "Internet und dessen Möglichkeiten für den Einzelnen" fasziniert ihn. Sein Motto: Es gibt so vieles zu entdecken, das auch anderen Menschen nützen kann - drum lerne und gib es weiter!

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  1. Hallo Volker,
    danke für deinen Kommentar.
    Da man ja seine volle Energie einsetzt und dies das ganze Leben bestimmt, ist die Auswahl des richtigen Partners die halbe Miete.
    Das ist wie bei der Wahl der Partnerin: Wenn’s passt wird das Glück immer bei dir sein.
    Gruß
    Alfons

  2. Hallo,

    ich kann Dir nur zustimmen, wenn man am Anfang steht, ist es sicher eine Überlegung wert, ob man sich nicht auf ein Franchisesystem einlässt.
    Aber wie Du ja auch schon gesagt hast, „Prüfe wer sich ewig bindet“…

    Gruß
    Volker Di Giorgio

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